Lösungs-Sprint

Das Innovationsnetzwerk Eingliederungshilfe.digital (INNET) führte erfolgreich einen ersten Lösungs-Sprint durch, um digitale Verbesserungspotenziale für den Arbeitsalltag von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen in Werkstätten herauszuarbeiten. In drei Veranstaltungen entstand ein Raum für Problemdefinitionen und innovative Ideen. Während des gesamten Prozesses legte INNET großen Wert darauf, Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen direkt an der Lösungsfindung zu beteiligen.

 

Arbeitsalltag in Werkstätten digital mitgestalten

Die Planungsphase des Lösungs-Sprints startete mit einem Treffen im November 2022. Dort legte die Planungsgruppe die Zielgruppe des Lösungs-Sprints fest: Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, die in Werkstätten arbeiten. Zudem wurde bestimmt, dass sich der Lösungs-Sprint besonders dem Thema Selbstbestimmung und -management am Arbeitsplatz widmen soll. Auf dieser Basis startete der Sprint dann im Januar 2023 mit der ersten Veranstaltung.

Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen berichteten dort von ihrem Arbeitsalltag in den Werkstätten. Unter Anwendung von Innovationsmethoden, die den Bedürfnissen der Zielgruppe angepasst wurden, leiteten die Moderatorinnen aktiv durch das Treffen. So konnte das INNET ein Problemverständnis erarbeiten, dass den Leitfaden für die nächsten beiden Veranstaltungen bildete.

Diese beschäftigten sich mit der Frage: Wie können wir Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen mit digitalen Hilfen unterstützen, sodass sie aktiv und selbstbestimmt zur Gestaltung ihres Arbeitstages beitragen? In den Veranstaltungen blickten die Teilnehmer*innen auf die beiden Problembereiche der selbstbestimmten und fairen Aufgabenverteilung sowie des erfolgreichen Äußerns eigener Wünsche und Ideen in Werkstätten.

Innovative Lösungsansätze

Bei der abschließenden Ideenparty stellten zwei Gruppen ihre Lösungsansätze vor. Von den anderen Teilnehmer*innen bekamen sie dazu ein Feedback. Beide App-Ideen können von den Werkstattbeschäftigten eigenständig im Arbeitsalltag genutzt werden. So hat ein Lösungsansatz zum Ziel, den Wechsel von Aufgaben oder Arbeitsbereichen zu erleichtern und durch Erklärvideos Wissen zu vermitteln. Die geplante App enthält zudem spielerische Elemente, die den Nutzer*innen wertschätzende Rückmeldungen geben.

Die zweite App-Idee soll sowohl am Smartphone als auch am Tablet oder am stationären Bildschirm eigenständig nutzbar sein. Dort können Nutzer*innen ihre Aufgabenwünsche ebenso hinterlegen wie Lieblingsaufgaben, Lernwünsche und Feedback zur eigenen Arbeit. Das soll die selbstbestimmte Arbeitsplanung und das Äußern von Wünschen erleichtern. Zudem können im eigenen Profil Informationen hinterlegt werden, u. a.: Wer ist mein Notfallkontakt? Welche Aufgaben kann ich erledigen? Welche Qualifikationen habe ich?